Tag 1 / Freitag 07. April 2017

Mit grosser Vorfreude auf ein super cooles TL in Tschechien trafen wir uns am Freitagabend in Baden. Es stand uns eine siebenstündige Autofahrt bevor, welche wir in zwei Teilen fahren würden. Auf dem Weg nach Doksy übernachteten wir nach dreieinhalb Stunden Fahrzeit in Dachau. Müde nach einem harten Schul- oder Arbeitstag und einer langen Büsslifahrt fielen alle ins Bett.

Tag 2 / Samstag 08. April 2017

Das Programm am Samstag war sehr gemütlich. Nach einem Ausschlafen besichtigten wir das Konzentrationslager in Dachau. Es war ein spannender, aber auch sehr erschreckender Ausflug. Danach fuhren wir bis nach Doksy, etwa eineinhalb Stunden nördlich von Prag, wo unsere Unterkunft lag. Nach der Ankunft und dem Bezug der Zimmer ging es zur Lockerung der Beine auf ein kurzes Footing. Hier sahen wir das wunderbare Gelände zum ersten Mal, fast kein grün und für Highspeed-Querlaufen perfekt geeignet. Wir freuten uns alle auf das morgige erste OL Training.

Tag 3 / Sonntag 09. April 2017

Das erste Training stand im Zeichen des Kennenlernens, es war ein Multitechniktraining mit verschiedenen Schwerpunkten. Am Nachmittag war es ein Grob-Fein-Training, ein super cooles Training in geilem Gelände. Das Relief war fantastisch und die Aussicht mit den Sandsteinfelsen ebenfalls. Man konnte fast überall problemlos auf dem Strich laufen und die Laufbehinderung war sehr gering.

Hier möchte ich nochmals allen Trainer für ein geniales Trainingslager danken, es war einfach traumhaft!

Timo

Tag 4 / Montag 10. April 2017

Voller Elan und mit Lust auf mehr von diesem hammer Gelände, starteten wir in den Tag. Am Morgen stand ein Kompasstraining im Wald gerade neben unserer Unterkunft auf dem Plan. Kompasstrecken mit guten Hilfsobjekten wechselten sich mit Kompassblindflügen ab. Für Tschechien ist der Wald geradezu flach, ohne Steine und von grossen Grünflächen geprägt. Zum Zmittag gab es zu Freuden aller das erste Mal Pasta. Und was für welche: mit Tomaten, Schinken und einer leichten Schärfe! Die vollen Speicher konnten wir super für die erste schnelle Einheit nutzen. Der erste Testwettkampf über die Mitteldistanz war angesagt. Nach dem überhöhten Start mussten wir uns in den unterschiedlichen Geländetypen beweisen. Grobe Geländeformen mit Felsen, gefolgt von Routenwahlen, ob man sich 80 Meter Rampen antut oder aussen herum sehr viel Weg auf sich nimmt, über Kompassposten im Flachen zu einem detailreichen Schlussteil war alles dabei. Konzentration, Kompass und Postenraumkenntnisse vereint waren das Geheimrezept. Nach der ersten Einkaufstour war zu vermuten, dass heute mehr Nachtessen übrig blieb als sonst.

Tag 5 / Dienstag 11. April 2017

Mit bereits fünf absolvierten Trainings war uns am Dienstag ein Ruhetag vergönnt. Früher als sonst bestiegen wir die Büsslis und machten uns auf den Weg. Wohin wussten wir nicht. Bald war klar, dass die Reise nach Prag führte. Die Aktivität liess uns bis zum letzten Augenblick spekulieren. Wir fanden uns 15 Minuten nach Ankunft in Gummibalons wieder. Bubble Fussball wird es genannt und funktioniert gleich wie Fussball, nur dass der ganze Oberkörper in einer Gummikugel steckt und somit voller Körpereinsatz gegeben werden kann. Purzelbäume funktionierten auch grossartig, man musste jedoch aufpassen, dass man nicht kopfüber stehen blieb. Es wurde viel gelacht und wer mehr Tore schoss, war völlig zweitrangig.

Mit Brötchen im Bauch, wurden wir in die Stadt Prag entlassen. In Kleingrüppchen wurden unterschiedliche Prioritäten gesetzt. Bei den Trainern stand die Burg im Vordergrund, bei den einen Athleten die Karlsbrücke, bei anderen das Shoppingzentrum. Alle fanden weitere Verpflegungsmöglichkeiten: Der KFC, ein Restaurant mit tschechischer Küche oder auch der Ostermarkt auf dem Hauptplatz boten sich perfekt dafür an. Müde von den vielen Leuten und dem Erlebten, schlossen sich einige Augen auf dem Rückweg nach Doksy.

Am Abend hatte ich die Ehre, den Athletenvortrag zu halten. Das gewünschte Thema Ernährung versuchte ich möglichst einfach darzulegen und mit verschiedenen Aktivitäten spannend zu gestalten. Dem Feedback zufolge gelang mir dies und von den Ältesten bis zu den Jüngsten konnte wohl jeder etwas mitnehmen.

Katrin

Tag 6 / Mittwoch 12. April 2017 > Von Morgensport, Kerzen und Fliegen

Der Mittwoch nach dem Ruhetag begann wie langsam üblich mit einer kleinen Morgenaktivität. Die ganze Palette an Wachheits- und Motivationsgrade war über die Athleten verteilt vertreten. Auch ich merkte, dass das Bubble-Football intensiver als angenommen war und seine Spuren hinterliess. Doch die kurze Morgensporteinlage erzielte seine Wirkung und die Gesichter wurden wacher, motivierter und auch meine Beine fühlten sich wieder frischer an.

Nach dem Morgenessen ging es sogleich los, da heute zwei ein wenig weiter entferntere OL-Leckerbissen auf dem Programm standen. Unter dem Thema „Magic Rocks“ und „Magic Labyrinth“ wurde am Morgen ein Grob-Fein-Training absolviert. Am Nachmittag wurde mit einem Fein-O die Postenraumarbeit geschult. Die Wälder zeichneten sich durch ihre Täler, flankiert von Sandsteinfelsen, aus. Im Morgentraining stellte sich oft die Frage, ob man diese Täler quert und Höhe investiert oder eine weitere Umlaufroute in Kauf nimmt. Der Nachmittag war ein Stück felsiger und dadurch detaillierter. Oft waren die Passagen zwischen den Felsen so schmal, dass man nur noch seitwärts vorwärtskam. Das Training wurde seinem Namen „Labyrinth“ mehr als gerecht.

Hatten wir nun während dem Tag unsere Grob- und Fein-Techniken verbessert stand am Abend ein Training auf einer ganz anderen Ebene an: Der Sie + Er Cherzli Nacht OL. Als zweimaliger Sieger war für mich, wie auch für viele andere dies ein Schlüsseltraining des Lagers. Nach einer kurzen Nacht-OL Runde, bei der man seinen Partner im selbstgebastelten Kerzenschein besser kennenlernen konnte, ging es im zweiten, kompetitiveren Teil darum, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten mit seinem Partner zu demonstrieren. Am besten meisterten dies Anna und Jari. Sie gewannen ein romantisches tête-à-tête Dinner. Ich gewann die Erkenntnis, dass ich wohl oder übel in dieser Disziplin langsam zum alten Eisen gehöre und der neunen Generation Platz machen muss.

Tag 7 / Donnerstag 13. April 2017

Das Morgentraining des Donnerstags setzte sich unter dem Namen „Alternativ“ aus Krafttraining, Fussgymnastik und Laufschule zusammen. Letzterem machte der Regen leider ein Strich durch die Rechnung, dafür wurde das Krafttraining drinnen auf engen Raum umso intensiver und die Luft umso stickiger. Was man nicht alles in Kauf nimmt für ein Krafttraining. Am Nachmittag zeigte sich glücklicherweise die Sonne und die versäumte Laufschule konnte vor dem „Highspeed“-Training nachgeholt werden. Dies optimierte kurzfristig auch den Laufstil für den Sprint in Doksy, einem kleinen böhmischen Städtchen mit verschiedenen O-technischen-Anforderungen: Der Startteil, ein Quartier, mit zusätzlichen Sperrgebieten versehen, forderte exakte Routenplanung, ein Mittelteil mit längeren Verbindungen testete die Routenentscheidungen und ein Schlussteil im Wald erforderte genaue Weglaufrichtungen und Kompasshandhabung.

Für die Juniorenkaderdelegation war es nun leider schon Zeit seine sieben Sachen zu Packen und sich für die Abreise bereit zu machen. Uns erwartete am Freitag das nächste Trainingslager in Slowenien und Kroatien. Mit dem Isitaxi ging es ruckzuck an den Flughafen und ehe ich mich versah sass ich im Flugzeug und lies Tschechien und das letzte Frühlings TL als Athlet hinter mir. Die Betonung liegt hier auf „als Athlet“, den eins wurde mir beim Abheben in die Lüfte klar: Ich werde einmal mit grösster Freude wieder in ein Frühlings TL zurückkehren, in welcher Funktion und wann wird die Zukunft zeigen, der ich mit Vollgas entgegenflog.

Nick

Tag 8 / Freitag 14. April 2017

Etwas nervös, ob man sich tatsächlich anders fühlt als volljährige Person erwachte ich am Freitagmorgen. Nach der morgendlichen Aktivität und dem Frühstück stiegen wir in die Büsslis um an die Lagerstaffel zu fahren. Auf der Wanderung zum Start fühlten sich meine Beine schon ziemlich schwer an, doch dies ging wohl den meisten so und lag nicht vor allem an meinem hohen Alter;)

Die Staffel bestand aus 3 Schlaufen, wobei zuerst die Jungs einen Massenstart hatten und uns dann nach der ersten Schlaufe ablösten und gleichzeitig die zweite Schlaufe absolvierten. Nach einer kurzen Pause wiederholte sich das Ganze aber wir hatten den Massenstart und die Jungs nur noch eine Schlaufe. Obwohl schon viele Beine ziemlich müde waren, wurde nochmals gekämpft und alles gegeben.

Nach einem stärkenden Mittagessen fuhren wir ans zweite Training, welches ein normales OL Training war um uns nochmals optimal auf den anstehenden Wettkampf vorzubereiten. Während dem noch einige Fotos geschossen wurden und das schöne Wetter genossen, hatten es einige Trainer weniger gemütlich, da ein Tscheche wegen einem winzigen Kratzer an seinem „neu car“ keine Ruhe geben wollte. Doch auch dieses Problem konnte gelöst werden und nach einem Zwischenstopp beim Penny ruhten wir uns in der Unterkunft aus.

Tag 9 / Samstag 15. April 2017

Am nächsten Morgen hiess es nämlich nochmals alle Kräfte bündeln und vollgas geben. Denn als Abschlusswettkampf nahmen wir an einem Prager Mehrtage-OL teil. Das Gelände war besonders steil und hatte daher auch einige mühsame Routenwahlen. Doch vielen ist der Wettkampf nochmals gut gelungen und wir konnten die internationale Konkurrenz von den vorderen Plätzen verdrängen ;-). Nun stand noch der eher enttäuschende Athleten-Trainer-Match (aus Athletensicht) (7:0! Anm. des Trainerteams), Fototermin und natürliche der obligate Schlussabend an.

Sophie

Tag 10 / Sonntag 16. April 2017

Am Morgen konnten wir eine Viertelstunde länger ausschlafen, da die Morning-Activity wegfiel. Nach dem Frühstück ging es dann ans Packen und Aufräumen. Als auch die Letzten fertig waren, stiegen alle in ein Büssli und los ging es. Am Mittag machten wir einen gemeinsamen Halt, um zu essen und anschliessend gab es noch eine kleine Überraschung: es waren ein Haufen Schoggihasen im Wald versteckt, die wir suchen konnten. Danach ging die Fahrt weiter. Die lange Zeit im Büssli machte erfinderisch, es wurde sich auf kreative Art und Weise unterhalten. Als wir dann endlich in Rottweil angekommen waren und gegessen hatten, war das Abendprogramm frei. Das Licht wurde aber von den meisten eher früher gelöscht, da wir alle recht erschöpft waren.

Tag 11 / Montag 17. April 2017

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zurück in die Schweiz an den Rymenzburger OL. Als Abschluss zum abwechslungsreichem Gelände in Tschechien konnten wir im Mittelland noch einmal so richtig Vollgas geben, oder halt so viel, wie man noch hatte. Als alle wieder zurück angekommen und umgezogen waren, gab es noch eine Abschlussrunde, in der jeder erzählen konnte, was er vom Trainingslager mitnimmt. Danach verabschiedeten wir uns und fuhren nach Hause, alle erschöpft von den vielen tollen Erlebnissen, die wir geniessen durften.

Jan

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