Zum Saisonende traten in Arosa die weltbesten Orientierungsläufer gegeneinander an und kämpften um letzte Punkte in der Langdistanz, in der Mitteldistanz am nächsten Tag, sowie im Sprintteamwettbewerb. Matthias Kyburz verteidigte dabei seinen zweiten Zwischenrang aus der vergangenen Weltcupserie souverän und gewann Gesamtsilber!

Drei Wettkämpfe in Folge, rund um Arosa, mehrheitlich auf über 1600m -2200m ü. Meer ausgetragen, das bedeutete idyllische Abschnitte mit Tannen- und Lärchenwäldern, aber auch unzählige steile Aufstiege in verwildertem Unterholzgelände. Die beachtlichen Steigungsmeter bescherten den Athleten danach unliebsame „Talwärts-Meter“, welche anderntags unisono schmerzende Muskeln hinterliessen. Matthias Kyburz kann aber rückblickend feststellen, dass sein Körper mitspielte und er seine Läufe fast alle ohne gröbere Patzer gemeistert hat. In der Langdistanz passierte ihm erst nach Rennhälfte (er lag bis dahin an zweiter Stelle) ein Fehler und der drei Minuten vor ihm gestartete Favorit, Daniel Hubmann, holte ihn danach beim elften Posten ein. Von da an liefen sie mehr oder weniger in Sichtkontakt gemeinsam das Rennen zu Ende. Am Schluss gewann Hubmann deutlich vor den beiden Norwegern, Kaas und Lundanes, während Kyburz mit drei Minuten Rückstand den fünften Rang erreichte.

Die kürzere Mitteldistanz am Samstag begann für Kyburz mit einem Schreckmoment beim dritten Posten, als er sich zwar im Postenraum befand, aber die erlösende orange Laterne nicht auf Anhieb ausmachen konnte. Diese Suchaktion kostete ihn doch wertvolle sechzig Sekunden, aber danach gelang ihm ein gutes Rennen, physisch wie technisch und am Ende resultierte für den Fricktaler der vierte Rang. Dieses Resultat reichte Kyburz punktemässig zum zweiten Podestplatz im Gesamweltcup. An Daniel Hubmann kam auch heute niemand vorbei, er gewann nach der Lang- auch die Mitteldistanz und sicherte sich so den Gesamtsieg im Weltcup zum sechsten Mal in seiner Karriere. Dritter im Bunde, wurde der Norweger Olav Lundanes.

Zum Abschluss am Sonntag, holte sich das Schweizer OL-Team in Besetzung von Rahel Friederich, Matthias Kyburz, Martin Hubmann und Sara Lüscher (Schweiz1), im Staffelsprint den unangefochtenen Sieg und krönte sich den Erfolg mit einem unvergesslichen Zieleinlauf beim Sportzentrum inmitten von Arosa. Besonders schön und emotional, sei die lautstarke Unterstützung durch das zahlreiche heimische Publikum gewesen, denn der Wetterumbruch mit einigen Regen- und Schneeschauern, sei am Morgen nicht gerade einladend gewesen. Kyburz lief seinen Part mit klarer Bestzeit und distanzierte damit die nachfolgenden Finnen und Schweden deutlich. Den Gesamtsieg in der Sprintstaffel-Gesamtwertung holte sich aber das dänische Team vor Schweiz 1 und Schweden 1.

Kyburz kann den Weltcup 2015 mit besten Noten abhaken und meint rückblickend: „Mein schlechtester Rang war der sechste, ansonsten bin ich immer erfolgreicher ins Ziel gelaufen. Zudem hatte ich läuferisch gesehen eine gute Konstanz und wurde von gröberen Verletzungen verschont.“ Nach seinem Einstieg in die Elite im 2011, sieht seine Gesamtweltcupbilanz folgendermassen aus: 4. Rang 2011, 1. (2012), 1. (2013), 3. (2014) und 2. (2015); eine beachtliche Serie für den 25-jährigen Fricktaler Weltklasse-OL-Läufer aus Möhlin!

Text: Christine Steck für Matthias Kyburz
Foto: Weltcup-Zweiter bei der Siegerehrung (Matthias Kyburz, Daniel Hubmann und Olav Lundanes)