Durch tiefes Terrain im Dauerregen  am Einsiedler Hausberg Friherrenberg, durch viele Rinnen und Gräben im Churer Fürstenwald und durch den steilen, mit vielen Löchern und Steinen sehr detailreichen Wald Ils Aults bei Reichenau, dazu ein kniffliger «Sprint» von rund zwei Kilometern durch die engen Gassen von Richterswil – dies alles garniert mit dem 7,8 Kilometer langen Gempen-Berglauf! Das waren die Selektionsläufe der Schweizer OL-Verbandes, damit die Delegationen für die Jugend-Europameisterschaften in Weissrussland von Ende Juni und die Junioren-WM von anfangs Juli in Dänemark bestimmt werden konnten.
Vor allem die spannenden Wettkämpfe  im Bündnerland vom 25. und 26. Mai forderten den jungen Athleten alles ab. So waren die Langdistanzläufe am Sonntag im Fürstenwald für die Junioren über 10 Kilometer und die Juniorinnen 8 Kilometer lang. Und dies in Luftlinie gemessen. Und natürlich gibt’s  nur vom letzten Posten zum Ziel Fanions! Ziel des Aargauer Trainerteams wurde erreicht, ja sogar leicht übertroffen: Drei junge Ausdauersportlerinnen aus dem Aargau werden die Schweizer Farben an den internationalen Wettkämpfen vertreten: Die 17-jährige Lilly Graber aus Biberstein, welche für die OLG Suhr startet, schaffte bei der Kategorie D 18 die Selektion. Hoffnungen, dass sie vielleicht dennoch an den Jugend-Europameisterschaften starten dürfen, können sich der Unterentfelder Dominic Schacher und Sanna Hotz aus Schafisheim, beide von der OLK Argus, machen. Sie wurden als Ersatzläufer nominiert.
Ein Wellenbad der Gefühle machte die Boniswilerin Eline Gemperle, OLK Argus, durch: eigentlich bei allen Selektionsläufen auf Kurs, misslang Ihr der Mitteldistanz-Selektionslauf im „Ils Aults“ total. Es reichte nur gerade zum 27. Rang. Es spricht aber für die tolle psychische Verfassung der jungen Athletin, dass sie den Kopf nicht hängen liess und am Sonntag im Fürstenwald richtig königlich lief! Mit dem 5. Rang zeigte sie, dass sie „zwäg“ ist und – ganz wichtig – Tiefschläge wegstecken kann. Siri Suter aus Rütihof, OLG Cordoba, zeigte solide, regelmässige Leistungen und ihre Selektion stand eigentlich nie auf der Kippe.
Ausgezeichnete Leistungen aller jungen Schweizer
Beeindruckt zeigte sich Cheftrainer Lukas Frei nicht nur über die Leistungen der selektionierten Aargauerinnen und den Ersatzläufern, er betonte auch, dass die Leistungsdichte der jungen Schweizer OL-Läufer enorm gut ist. Es benötigt drei bis vier Topläufe, um die Selektion zu schaffen. Zwei Ausreisser nach unten seien leider schon einer zu viel, meinte er weiter. Frei und sein Trainerstab freuen sich über die Selektion des Aargauer Juniorinnen-Trios, sie betonen aber, dass auch mit allen andern fleissigen und willigen Nachwuchskaderläuferinnen und -läufer seriös weitergearbeitet werde. Auch im nächsten Jahr gibt’s wieder internationale Jugendmeisterschaften und da beginnt die Uhr wieder bei Null zu ticken.