Andreas Kyburz auf Abschiedstournee – Timo Suter und die Gerbers in den Startlöchern
Romantische Dorfpartien im «Stedtli», lauschige Plätzchen an der Birs… so wird die Stadt Laufen, welche seit 1295 das Stadt- und Marktrecht besitzt, in ihrem Internetauftritt beschrieben. Das alles kam auch sehr gut in der toll gemachten TV-Uebertragung des OL-Weltcups in der heimischen Stube an. Keine Zeit, all diese gemütlichen Ecken zu geniessen hatten die Wettkämpfer des Orientierungslauf-Weltcups, welcher am letzten September-Wochenende in besagter Basellandschäftlicher Kleinstadt Wertungsläufe bestritten.  Ja, es ging sogar um Sekundenbruchteile, mit vorerst «negativem» Ausgang für einen Aargauer: Matthias Kyburz, wie unschwer – ebenfalls am TV – festzustellen war, der schnellste Läufer in seinem Feld, wählte zwischen zwei Posten am samstäglichen KO-Sprint eine minimal schlechtere Route und schied deshalb im Halbfinal aus.
5 Aargauer am Mitteldistanz-Lauf dabei
Als Auftakt des Weltcup-Weekends fand am Freitag der Mitteldistanz-Wettkampf statt. Andreas Kyburz vom OLK Fricktal, welcher seine letzten Weltcup-Läufe auf Schweizer Boden bestritt, gab nochmals alles und klassierte sich im tollen 8. Rang. Erstmals Weltcup-Erfahrungen sammelten zwei weitere junge Aargauer: Der Rütihöfler Timo Suter von der OLG Cordoba schaffte dank tollen Qualifikationsresultaten die Selektion für diesen «Middle» und konnte sich im 65. Rang unter den 113 Teilnehmern klassieren. Suter sprach von einem nicht idealen Lauf – «ich bin einfach nicht richtig in einen Fluss gekommen» -  war aber tief beeindruckt von der doch ganz speziellen Ambiance eines solchen Weltcup-Laufes. «Das ist schon eine andere Dimension», meinte er. Ebenfalls als «bombastisch» bezeichnete der Schinznacher Csaba Gerber, bussola ok, die Stimmung an diesen Weltcup-Läufen. Gerber, ungarisch-schweizerischer Doppelbürger und dem ungarischen B-Kader angehörend, lief knapp hinter Suter als 69. ‘ein. Bei den Damen klassierte sich Lisa Holer, OLK Fricktal, im guten 19. Rang und als 76. ‘erscheint in der langen Rangliste Csenge Gerber, bussola ok. Die 21-Jährige ist die Zwillingsschwester von Csaba und gehört ebenfalls der ungarischen Nationalmannschaft an.
Matthias Kyburz mit Podestplatz im Sprint
Auf den Mitteldistanz-Lauf vom Freitag hatte er noch verzichtet – zum Schluss der Laufener Weltcup-Läufe gab Matthias Kyburz vom OLK Fricktal nochmals alles und wurde dafür belohnt!
Gross war seine Freude über den 3. Rang am sonntäglichen Sprint. Diesmal erwischte er durch die schönen Gassen, entlang den Stedtli-Cafeterias und um zig-Hausecken herum die schnellsten Routen. Ebenfalls in die top ten schaffte es Bruder «Andy» an seinem allerletzten Weltcup-Rennen auf Schweizer Boden. Zufrieden verabschiedete er sich – im wahrsten Sinne des Wortes – von seinen Fans auf der Weltcup-Bühne. Im Sprint nicht dabei war Timo Suter, dafür wiederum die Schinznacher Gerber-Zwillinge, welche nochmals eine ganz gute Figur unter den Topstars der OL-Szene machten: Trotz schweren Beinen – die Läufe vom Freitag und Samstag hinterliessen etwas Säure – erliefen sich Casaba  Rang  56 von 79 Klassierten und Csenge Rang 34 von 54 Klassierten. Gerbers werden auch inskünftig fürs ungarische Nationalteam laufen.
Auf nach China
Abgeschlossen wird die internationale OL-Saison vom 21. – 31. Oktober in China: in der südchinesischen Stadt Guangchou wird es mit Sicherheit nicht mehr so romantische Postenstandorte haben und die Routen um die Strassenkaffees – sofern es solche hat – werden ebenfalls unübersichtlicher sein. Zum Vergleich: Laufen hat knapp über 5'200 Einwohner – Guangchou deren 14 Millionen! Mit dabei auch die Fricktaler Gebrüder Kyburz sowie Csenge Gerber. Für alle wird dies sicher ein einmaliges und sehr spezielle OL-Erlebnis werden.