Eline Gemperle und Katrin Müller Einzel-Gold – Timo Suter und erneut Katrin Müller mit Silber – Drei Staffel-Medaillen
Damit hätten wohl die kühnsten Optimisten nicht gerechnet! An den Orientierungslauf-Weltmeisterschaften der Studierenden vom 17. – 21. August mit Zentralort Biel/Magglingen holten die Schweizer*innen insgesamt 8 Medaillen, davon 5 in den Einzelwettkämpfen und von diesen fünf gingen sage und schreibe 4 in den Kanton Aargau. Der auf der Weltkarte kleine Fleck Aargau war an dieser WM also eine Riesenmacht!
Gold für Eline Gemperle in ihrer Spezialdisziplin Sprint – Gold und Silber für Katrin Müller in den Wald-Disziplinen – Silber für Timo Suter im Sprint
Begonnen hat diese WM am 17. August in der Bieler Altstadt! Dort, wo normalerweise im Juni die 100km-Läufer in gemächlichem Tempo ihre ersten Kilometer des Hundertkilometerlaufes drehen, sprinteten je rund 100 Studentinnen aus allen Ländern regelrecht durch die Gassen und Strassen. Die beste Route für die knapp 3 km lange, flache Strecke, gespickt mit 18 Posten erwischte die Junioren-Weltmeisterin von 2019, Eline Gemperle, aus Boniswil. Die für den OLK Argus startende Sprintspezialistin benötigte nur 12 Minuten und 8 Sekunden, was einen erstaunlichen Kilometerschnitt von 4 Minuten ergibt. Knapp neben dem Podest wurde Katrin Müller aus Beinwil am See 4. Bei den Männern glänzte Timo Suter, Rütihof/Baden, OLG Cordoba, mit dem 2. Rang. Alle hatten – wen wundert’s – keine «Fehler» zu verzeichnen. Zwei weitere Aargauerinnen waren im Einsatz, nämlich Timo Suters Schwester Siri als 22. und die für Ungarn startende Csenge Gerber aus Schinznach, vom OL-Club bussola ok, als 45. von 85 Startenden.
Tags darauf, am 18. August, stand in Gondiswil, im Berner Oberaargau, die Langdistanz auf dem Programm. Mit 10,9 km und 290 Metern Steigung, garniert mit 26 Posten, machte sie ihrem Namen alle Ehre. Mit Katrin Müller von der OLG Rymenzburg als Siegerin hatten wohl nur die Wenigsten gerechnet. Zwar wusste man um ihre gute Form, aber dass die Beinwilerin gleich mit 3:46 Minuten Vorsprung das Frauenrennen gewinnen würde, das überraschte dann sogar auch die Betreuer. Es ist dies der grösste Sieg in der Karriere der 25-Jährigen und entsprechend freute sie sich. Mit dem Berner Fabian Aebersold gewann übrigens ein weiterer Schweizer Student die Goldmedaille auf der Langdistanz. Csaba Gerber aus Schinznach, der Bruder von Csenge, klassierte sich im Mittelfeld und Siri Suter aus Rütihof/Baden kam im Damenrennen auf den 23. Rang. Während die Langdistanz in einem typischen Mittellandwald mit einem gut ausgebauten Wegnetz ausgetragen wurde, war der
Mitteldistanz-OL im jurassischen Corcelles technisch fordernd. Es unterstreicht Katrin Müllers Topform, dass sie sich im steilen und teils etwas felsigem Gelände bestens zurechtfand und so zur Silbermedaille lief. Siri Suter wurde gute 17. von 85 Startenden und ihr Bruder Timo konnte sich als 13. klassieren.
Drei Schweizer Staffelmedaillen mit Aargauer Beteiligung – sehr zufriedener Delegationsleiter
Auch bei den Staffelrennen ging es für die Schweizer*innen weiter mit den Medaillen: In der gemischten Sprintstaffel, ausgetragen im Städtchen Langenthal, holten die beiden Aargauer Timo Suter und Eline Gemperle, zusammen mit Deborah Stalder und Tino Polsini die Goldmedaille. Einzig in der Disziplin Waldstaffel reichte es nicht ganz zu Gold: Das Damen- wie auch das Herren-Trio waren auch mit der Silbermedaille zufrieden. Dies war auch der Schweizer Delegationsleiter Lukas Frei… auch ein Aargauer! Der ehemalige Nachwuchskader Cheftrainer kannte natürlich vor allem «seine» Aargauer Schützlinge bestens, aber dass gleich fünf Medaillen von Rüebliländern geholt würden, das hätte auch er nicht erwartet. «Es ist wunderbar, die Früchte der Aargauer- aber auch der Aufbauarbeit der andern Kantone ernten zu können. Alle haben eine Top-Leistung abgeliefert, niemand ist abgefallen. Sicher hatte das Schweizer Team einen gewissen Heimvorteil, aber damit umzugehen, war auch nicht ganz einfach. Ich bin wirklich glücklich und zufrieden, dass alles so gut aufgegangen ist», meinte Frei zum Abschluss dieser WM, welche übrigens tadellost organisiert wurde.