Rosa Bieri und Joschka Bertschi schnupperten internationale OL-Luft
Über das erste Juli-Wochenende fanden im Norden von Ungarn, in Salgótarján, die OL-Jugend-Europameisterschaften statt. Für die 16 – 18-jährigen Jugendlichen galt es nicht nur, zwischen Start und Ziel möglichst schnell alle Posten zu quittieren, es war auch eine gute Physis gefragt, denn die Sonne brannte auch im rund 120 km nordöstlich von Budapest gelegenen Wettkampfzentrum sehr stark vom Himmel.
Erfreulicherweise konnten sich auch zwei Mitglieder des Aargauer OL-Nachwuchskaders für diese EM qualifizieren, und zwar die 18-jährige Rosa Bieri von der OLG Suhr und der 16-jährige Joschka Bertschi vom OLK Wiggertal. Beiden gelangen gute, solide Leistungen, auf welchen «für Höheres» aufgebaut werden kann.
Joschka Bertschi mit Top Ten-Platz im Sprint
Begonnen hatte diese Jugend-EM am 1. Juli mit der Disziplin Langdistanz, der eigentlichen «Königsdisziplin». Fast – aber eben: leider nur fast – hätte es für Rosa Bieri zu einem Diplom gereicht. Wäre da nicht der ominöse Posten 8 gewesen, welchen die junge Aargauerin rund 5 Minuten suchte. Entsprechend war dann Rosa Bieri nicht zufrieden mit ihrem Lauf, obwohl sie als 19. beste Schweizerin war. Auch nicht sonderlich gut zurecht im detailreichen, steilen und mit Dickichten durchsetzten Wald kam Joschka Bertschi. Trotzdem: Rang 36 von 97 Startenden muss man zuerst mal schaffen. Viel besser gelang Bertschi dann der Sprint, welcher mit kniffligen Routenwahlen grosse Anforderungen stellte. Auch musste man stets achtsam sein, damit man nicht plötzlich vor einer unpassierbaren Mauer stand und entsprechend erst über einen Umweg weiterlaufen konnte. Joschka Bertschi zeigte ein tolles Rennen und wurde als zweitbester Schweizer 9. Auch Rosa Bieri mit dem 13. Rang klassierte sich weit vorne… und kann sicher viele wertvolle Erfahrungen für ihre OL-Zukunft mitnehmen.
Leider konnte die Schweizer W18-Staffel wegen eines Postenfehlers nicht klassiert werden und so gab es für Rosa Bieri keine Chance mehr auf einen Diplom- oder Edelmetall-Rang. Joschka Bertschi aber glänzte mit Streckenbestzeit in einem «Mixed-Team». Leider schaffte er es nicht ganz in die erste Mannschaft der Schweizer. Es sei aber ein schöner, guter Abschluss für ihn gewesen, meinte der junge Wiggertaler. Es hat also dem Kanton Aargau nicht ganz gereicht für Edelmetall – aber ein bisschen Aargau war an dieser Jugend-EM bei einem Dreifach-Medaillengewinner trotzdem vorhanden. Bestens herauszuhören aus seinem Namen: Mathieu Bührer, Sohn des in Endingen aufgewachsenen OL-Weltmeisters von 2003, Tom Bührer, gewann bei den 16-Jährigen Gold über die Langdistanz und mit der Staffel und im Sprint wurde er 3. Seine Mutter heisst übrigens Marie-Luce Romanens. Beste Voraussetzungen also für den jungen Freiburger für eine ebenfalls erfolgreiche OL-Karriere.